Kommode umgestalten Teil 2 – Streichen und Bearbeiten
Im ersten Teil zur Umgestaltung der Kommode habe ich gezeigt, wie ich das Möbelstück vorbereitet habe. Nach dem Schleifen und Reinigen ging es dann an den Anstrich. In folgendem Beitrag zeige ich euch, wie sich die alte Kommode verändert hat.
Erster Anstrich für die Kommode
Wie in der Vergangenheit schon öfter, habe ich mir auch für dieses Möbelstück eine Grundierung beim Maler geholt. Er hat mir eine kleinere Menge abgefüllt, weil ich hierfür nicht viel brauchen würde. Falls ihr ein derartiges Möbelstück auch mal in neuem Glanz erstrahlen lassen wollt, empfehle ich euch zu einem guten Malergeschäft zu gehen und dort nach einer guten Grundierung für Holz zu fragen. Der Fachmann wird euch dann sicherlich etwas Passendes anbieten können. Ich habe dann meinen Lieblingspinsel zur Hand genommen und begonnen die Kommode von allen Seiten zu bemalen. Zunächst die eine Seite… … dann rundherum. Und immer schön gleichmäßig die Grundierung auftragen, damit es keine unschönen Flecken und Tropfen gibt, die nach dem Trocknen wieder zeitaufwändig abgeschliffen werden müssen. Die Platte oben habe ich schön gleichmäßig in eine Richtung bestrichen. Dabei bewege ich den Pinsel immer von links nach rechts… … und wieder zurück. So kann die Farbe schön ins Holz eindringen und am Ende gibt´s keine hässlichen Streifen in alle Richtungen. Generell ist es immer wichtig beim Streichen einen hochwertigen Pinsel zu verwenden, der euch das gleichmäßige Auftragen erleichtert. Auch ich habe mich am Anfang mit billigen Pinseln herumgeplagt. Ich kann euch nur sagen, dass das keinen Spaß macht. Investiert in ein oder zwei teure Exemplare und ihr werdet mehr Freude am Werkeln haben. Auch die Fronten der Schubladen bekamen natürlich Farbe ab! Die Innenkanten habe ich allerdings weg gelassen. Die sieht, außer beim Öffnen sowieso niemand. Nachdem den ersten Anstrich habe ich das Möbelstück zweite Tage trocknen lassen. Wie ihr auf den nächsten Bildern erkennen könnt, sieht man das dunkle Holz noch ziemlich durch. Dass ein zweiter Anstrich nötig war, war deshalb schnell entschieden. Zwar wollte ich, dass die Kommode ihren Charakter behält, aber schön sollte es schon aussehen ; )
Zweiter Anstrich – Das Finish
Nach dem Trocknen musste ich im Schopf weiter streichen. Es war zu kalt. Verzeiht mir deshalb bitte, die unschönen Hintergründe : ) Eigentlich war geplant, als zweiten Anstrich einen Decklack zu verwenden, wie man es eigentlich auch macht. Aber in diesem Fall entschied ich mich dagegen. Warum? Weil mir die trockene Oberfläche, die dank der Grundierung entstand super gut gefiel. Ich fand diese raue und matte Optik genial. Generell sollte man den Decklack nur bei Möbeln und Objekten weglassen, die nicht viel benutzt werden. Denn schließlich hält der Decklack Schmutz, Feuchtigkeit und Staub fern und versiegelt die Oberfläche quasi. Die Grundierung ist hier kein dauerhafter Schutz. Da diese Kommode aber ausschließlich zu Dekorations-Zwecken dient und ungefähr einmal im Schaltjahr die Schubladen geöffnet werden, was es mir ehrlich gesagt schnuppe : ) Aus diesem Grund bestand der zweite Anstrich auch aus Grundierung! Beim zweiten Anstrich gab ich mir besonders Mühe einen benutzten und alten Look hinzubekommen. Keinesfalls wollte ich ein perfekt glänzendes Möbelstück als Ergebnis, dass so aussieht als käme es gerade aus dem Möbel-Massenmarkt. Mein Ziel war es vielmehr eine matte, alte und sympathische Oberfläche zu erarbeiten. Deshalb nahm ich beim zweiten Anstrich möglichst wenig Grundierung auf den Pinsel. So konnte ich den dunklen Untergrund an der einen oder anderen Stelle absichtlich durchblitzen lassen. Shabby Chic war mal wieder am Start ; ) Nachdem der zweite Anstrich der Oberflächen und Oberseite trocken war, ging es mit den Füßen und der Unterseite weiter. Schließlich arbeite ich nicht nach dem Motto „Oben hui und unten Pfui“. Auch von unten sollte die Kommode anständig aussehen.
Die Füße werden selbstverständlich nicht vernachlässigt! Auch sie wurden schick gemacht.
Nachdem die Schubladen einen zweiten Anstrich gut überstanden hatten, kamen die hübschen Griffe wieder an ihren Platz. Jetzt kommen sie finde ich noch viel schöner zur Geltung als auf dem dunklen Untergrund. Einfach herrlich, wenn das Ergebnis langsam formen annimmt! Ich liebe restaurieren ; )
Schleifarbeiten – Das gewisse Etwas
Die letzte, aber überaus wichtige Arbeit bestand im Schleifen. Wie ihr wisst, mag ich alte Möbel mit Charakter. Man muss sehen, dass sie schon einige Jahre auf dem Buckel haben und etwas erlebt haben. Und weil sich das Erlebte aufgrund des neuen Anstrichs natürlich auf Nimmer Wiedersehen verabschiedet hat, mussten gewisse Gebrauchsspuren her! Also griff ich zum Schleifpapier. Natürlich wurden die Spuren von Hand erarbeitet! Von Hand hat man einfach ein viel besseres Gefühl für solche Arbeitsschritte. Eine Maschine wäre hier Fehl am Platz. Ich habe mir extra ein kleines Stückchen Schleifpapier abgerissen, um die Umgebung nicht unnötig zu kontaktieren… Auf diese Weise konnte ich feinste Spuren an die Kanten zaubern. Ich hoffe ihr könnt es auf den Bildern einigermaßen erkennen. Auch an den Füßen sind Gebrauchsspuren ideal. Im Prinzip dürfen für den Stil des Shabby Chic überall Gebrauchsspuren hin, wo beim normalen Gebrauch über Jahre eben auch Spuren zurückbleiben würden. Lasst eurer Kreativität freien Lauf. Das ist das Schöne an dieser Arbeit. Man verleiht den Möbeln Charme, haucht ihnen Leben ein.
Das Ergebnis – Shabby Chic Kommode
Das Ergebnis ist ganz gut geworden. Was meint ihr? Die Griffe sind eines der schönsten Details. Die Seitenansicht zeigt euch gut, dass die Oberfläche der Grundierung nicht perfekt deckend ist. Das liegt natürlich nicht an der Qualität der Grundierung, sondern war Absicht. Durch das Verziehen der Farbe kommt der dunkle Untergrund an einigen Stellen durch. Und das war gewollt… … denn auf diese Weise und in Kombination mit den abgeschliffenen Kanten ist ein schöner alter Look entstanden. Auch die Füßchen erstrahlen in neuem alten Glanz. très chic würde die Französin sagen : ) Und nun ist das gute Stück fertig und kann an seinen neuen Platz. Hier noch Mal der Vergleich. Ich hoffe euch gefällt´s. Wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren.
Kommode umgestalten Teil 1 – Schleifen und Reinigen › wohncore
28.03.2014, 06:56 Uhr
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Achim
30.03.2014, 20:11 Uhr
Vielen Dank, das ist sehr ausführlich dargestellt. Ich besitze noch so einen kleinen Schreibmaschinenarbeitsplatz. Ich werde ihn auch mal angehen. Er ist noch natur. Ich habe Befürchtung, wenn ich jetzt deckend streiche, dann ist vorbei mit Natur.
Meine letzte große Streichaktion waren die Türen. Mit der Schleifmaschine alle Farbe runter, vorstreichen und dann mit wasserlöslichem Lack, kein Kunstharz. Die Türen sind heute nicht schön.
Gaby
31.03.2014, 18:03 Uhr
Hallo Achim,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Wenn du ein Möbelstück nicht deckend streichen möchtest, könntest du es auch mit Dekorwachs versuchen.
Das kannst du auch mit einem Pinsel auftragen. Verwende dann aber transparentfarbiges Dekorwachs in deine gewünschten Farbe wie
beispielsweise Weiß. Die Bezeichnung lautet dann z.B.“weiß transparent“. Mit diesem Wachs bleibt die Holzstruktur sichtbar und damit kannst du dir den Naturcharakter erhalten. Ich habe kürzlich mit diesem Wachs zum erstem Mal gearbeitet. (Der Beitrag dazu kommt noch) Das Wachs war sehr angenehm zum Verarbeiten und das Ergebnis ist toll.
Vielleicht schaust du in dieser Richtung mal nach einer Lösung.
Viele Grüße