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Holzarten bei Gartenmöbeln – Informationen und Tipps

Die Gartensaison steht in den Startlöchern und einige von euch beschäftigen sich vielleicht gerade mit der Anschaffung neuer Gartenmöbel. Holz fördert sowohl im Haus als auch draußen eine behagliche Atmosphäre. Doch nicht alle Hölzer sind für den Outdoor-Einsatz geeignet. In diesem Beitrag habe ich einige der gängigen Holzarten für Gartenmöbel zusammengefasst und erläutere, welche Eigenschaften diese mit sich bringen.

Bauholz als günstige Alternative

Bevor ich gleich auf die unterschiedlichen Hölzer für Gartenmöbel eingehe, möchte ich euch gerne eine alternative Lösung vorstellen, die ich beim Recherchieren für diesen Artikel entdeckt habe. Die Rede ist von BauholzOutdoormöbeln. Das dafür eingesetzte Bauholz wird eigentlich als Bauelement für Gebäude eingesetzt. „Je nach Form und Verarbeitungsgrad wird zwischen verschiedenen Bauholzprodukten unterschieden, die in die Kategorien Vollholz, Brettschichtholz und Holzwerkstoff eingeordnet werden“, so die Erklärung bei Wikipedia. Gartenmöbel aus Bauholz überzeugen mit einem robusten Look, der beispielsweise perfekt zum Industrie-Trend passt. Der Charme von Bauholzmöbeln ist unverwechselbar.

Das Tolle an Bauholz ist, dass es sich hier um Recycling-Ware handelt. Die Hölzer sind gezeichnet von der Beanspruchung, weil sie vor der Weiterverarbeitung zu Möbeln oft viele Jahre in Gebäuden im Einsatz waren und beeindrucken deshalb mit einer einzigartigen Patina. Somit werden für Gartenmöbel aus Bauholz keine zusätzlichen Bäume gefällt, sondern Material sinnvoll weiterverarbeitet, das sowieso schon im Einsatz ist und ansonsten entsorgt werden würde. Meiner Meinung nach eine großartige Sache für den Umweltschutz!

Die Recycling-Möbel aus Bauholz sollten aber nicht als billige Alternative betrachtet werden. Denn nur weil das Holz wiederverwendet wird, heißt das nicht, dass diese Art von Gartenmöbel vergleichsweise günstig ist. Schließlich muss Bauholz extrem robust und langlebig sein, um damit erfolgreich Gebäude zu bauen. Je nach Qualitätsanspruch und Eigenschaften der Hölzer gestaltet sich der Preis. Dafür profitiert man aber von sehr strapazierfähigen Outdoor-Möbeln und setzt ein klares Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. Denn, warum sollte man das wertvolle Bauholz entsorgen, wenn man es viel besser als rustikales Mobiliar einsetzen könnte? Im Vergleich zu Gartenmöbeln aus neuwertigen Hölzern beeindruckt Bauholz mit seinem unvergleichlichen Charakter sowie dem erwünschten Used Look. Unregelmäßigkeiten, strukturelle Besonderheiten und Verfärbungen prägen die Oberflächen der Design-Produkte, die sich in den Außenbereich optimal integrieren lassen.

Bislang kannte ich diese Art des Holz-Recyclings leider nicht. Aufmerksam wurde ich auf Bauholzmöbel durch das Outdoor-Möbel-Angebot im Onlineshop objektmoebel24.com des deutschen Anbieters objekt-m DMD GmbH. Das auf Objekt- und Gastronomiemöbel spezialisierte Unternehmen präsentiert online verschiedenste Outdoormöbel aus UV-beständigem Bauholz wie Hocker, Stühle, Bänke und dekorative Loungemöbel.

Bauholz

Nadel- und Laubholz?

Grundsätzlich lassen sich Hölzer in zwei Gruppen einteilen: Nadel- und Laubhölzer. Bei Nadelhölzern ohne Schutzschicht besteht die Gefahr der Bläue. Bei Bläue handelt es sich um eine von Pilzen verursachte, unschöne Verfärbung von Holz, welche die Oberfläche graublau oder bläulich werden lässt. Nadelhölzer, die als Gartenmöbel Verwendung finden und viel im Freien stehen, brauchen deshalb einen Holzschutzgrund. Aufgrund der individuellen Substanzen im Holz sind Laubhölzer generell unempfindlicher gegenüber Schädlingen. Der Pflegeaufwand ist geringer.

Eiche – Laubbaum

Einheimisches Eichenholz ist perfekt für Gartenmöbel, denn es ist extrem robust, hochwertig, wunderschön, pflegeleicht und lässt sich von der Witterung wenig beeindrucken. Daraus resultiert eine hohe Langlebigkeit und ein Schutz vor Bläue ist nicht notwendig. Die Farbe reicht von hellbraun bis ins gelbliche. Weniger positiv ist der Preis. Denn dank der vorteilhaften Eigenschaften können Hersteller einiges für Möbel verlangen. Eichen wachsen vorwiegend in Nordamerika und Mitteleuropa.

Akazie – Laubbaum

Eines der beliebtesten Gartenmöbel-Hölzer ist Akazie. Dieses Hartholz zeichnet sich durch seine Robustheit, Schönheit und Witterungsbeständigkeit aus. Bei regelmäßiger Pflege halten Gartenmöbel viele Jahre. Besonders attraktiv ist die natürliche Alterung von Akazie. Denn optisch kommt es zu tollen Veränderungen: Während Akazienmöbel am Anfang hell sind, wird die Holzfarbe über die Jahre immer dunkler.

Ein kleiner Minuspunkt ist das hohe Gewicht. Jedoch muss dies im Freien kein Nachteil sein, schließlich wirkt ein hohes Gewicht gleichzeitig beständig und strahlt Stabilität aus. Akzazienholz kommt auch draußen ohne Imprägnierung aus und hält bis zu 30 Jahre. Allerdings erfordert das Holz dennoch Pflege. Mit gutem Öl oder Wachs sollte es regelmäßig gepflegt werden. So bleiben die Möbel lange dekorativ.

Kiefer – Nadelbaum

Die Kiefer ist weltweit verbreitet. Das Holz hat viele Äste, was optisch Geschmacksache ist. Die Farbe variiert zwischen gelblich und rötlich. Es wird von Natur aus dunkler. Ein Schutz gegen Bläue ist erforderlich, weil das Holz viel Feuchtigkeit aufnimmt. Fäulnis wäre ohne Schutzschicht vorprogrammiert. Vorteilhaft an Kiefernholz ist der günstige Preis.

Holzmoebel

Lärche – Nadelbaum

Im Vergleich zu Kiefernholz ist Lärchenholz härter, robuster, witterungsbeständiger und dichter. Aufgrund des hohen Gehaltes an Harz ist die Oberfläche weniger anfällig gegenüber Fäulnis. Dennoch ist ein Schutz gegen Bläue und eine Imprägnierung wichtig. Lärchenhölzer sind langlebig und gehören zu den wertvollsten Weichhölzern aus unserer Heimat. Zum Großteil wächst die Lärche in Europa. Farblich reicht das Spektrum von rötlichbraun bis gelblich. Das Holz dunkelt stark nach.

Fichte – Nadelbaum

Auch bei der Fichte ist ein Bläue-Schutz unerlässlich, was bei der Anschaffung von Gartenmöbel zu beachten ist. Farblich schwankt Fichtenholz zwischen rötlich-weiß und gelb-weiß. Fichtenholz zählt zu den elementaren Bauhölzern und ist sehr günstig zu haben.

Robinie – Laubbaum

Die Robinie (falsche Akazie) liefert für den Garten perfektes Holz. Es braucht keine Imprägnierung und begeistert mit natürlicher Stabilität, Langlebigkeit und einer hohen Festigkeit. Im Vergleich zur Eiche liegen die Festigkeitswerte deutlich höher. Gartenmöbel aus Robinienholz sind sehr witterungsbeständig. Am Anfang ist das Holz hellbraun bis gelblich-grünlich. Durch Sonnenlicht dunkelt es nach und verändert sich zu gold- oder lederbraun.

Douglasie – Nadelbaum

Bei Douglasie ist ein Schutz gegen Bläue erforderlich. Das ursprünglich aus Nordamerika stammende Holz wird auch als „Douglas Fir“ oder „Oregon Pine“ verkauft. Mittlerweile ist das Holz in Deutschland sehr beliebt. Douglasie gehört zu den härtesten Nadelhölzern und ist deshalb extrem gut zu bearbeiten. Optisch ist Douglasie ein Hingucker. Die Holzfarbe verändert sich bei viel Licht ins dunkle und wird braunrot. Zu Beginn kann das Holz zwischen rötlich-gelb und gelb-braun liegen.

Eukalyptusholz – Laubbaum

Im Vergleich zu teuren Tropenhölzern wie Teak ist Eukalyptusholz eine günstige Alternative. Denn das Holz wächst schnell nach und ist wenig anspruchsvoll. Aufgrund der warmen Optik ist das rotbraune Holz ein wunderbarer Anblick. Nachteilig ist die Empfindlichkeit. Sind Gartenmöbel aus Eukalyptusholz ständig Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen ausgesetzt, wie es hierzulande häufiger der Fall ist, können die Oberflächen aufquellen beziehungsweise spröde werden. Ohne anständige Beschichtung kommen Outdoormöbel nicht aus. Bei guter Pflege sind Eukalyptusmöbel jedoch langlebig. Empfehlung: Vor Regen schützen und regelmäßig ölen, um die Oberflächen geschmeidig zu halten.

Teak – Laubbaum

Teakholz ist wegen seiner Strapazierfähigkeit ideal für Gartenmöbel. Dank der besonderen Oberflächenstruktur muss das Holz weder vor Regen geschützt noch impregniert werden. Der Grund: Teakholz stammt aus dem Regenwald und ist viel Feuchtigkeit gewohnt. Deshalb die für den Garten prädestinierte, wasserabweisende Oberfläche. Die dunkle Maserung ist typisch für Teakholz und wirkt gerade im Gartenbereich besonders schick. Teak ist gegenüber Abrieb unempfindlich, säureresistent und langlebig. Auch Insekten können Teak-Mobiliar dank eigenem Schutz nichts anhaben.

Bei Teak und allen anderen Tropenhölzern ist es besonders wichtig auf die Herkunft zu achten. Leider werden immer noch Möbel verkauft, für die wertvoller Regenwald abgeholzt wird. Generell ist der Import von illegal gefälltem Teak-Holz in die EU verboten.

Bangkirai

Ebenfalls aus den Tropen stammt das edle Hartholz Bangkirai. Genau genommen aus den im Südosten Asiens angesiedelten Primärregenwäldern. Diese Bäume gehören zu den Flügelfruchtgewächsen. Unter Bezeichnungen wie Keruing, Merawan, White Seraya, Red Balau oder Balau wird das Holz ebenfalls verkauft. Die pflegebedürftigen Outdoor-Möbel müssen mit speziellem Öl für Bangkirai-Holz eingeölt werden, ansonsten verändert sich die Optik ins Negative.

Die Hölzer sind extrem hart, von Natur aus gegenüber Schädlingen resistent und wetterbeständig. Fäulnis oder Pilzbefall ist bei diesem Holz nahezu ausgeschlossen. Also ein perfektes Holz für Gartenmöbel. Der Haken: leider werden wertvollste Flächen des Regenwaldes für die Gewinnung gerodet und das sollte kein Verbraucher akzeptieren. Wer nicht auf dieses Holz verzichten will, sollte mindestens auf das FSC-Siegel achten und generell einen kritischen Blick auf die Herkunft werfen!!

Weiterführende Informationen zur Kontrolle der Holzherkunft

Wenn ihr mehr zum Thema Kontrolle der Holzherkunft erfahren möchtet, findet ihr auf der Internetpräsenz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Bereich eines Projektes, bei dem auch WWF Deutschland beteiligt ist, weitere Informationen. Themenschwerpunkt ist dabei die Bestimmung der Holzherkunft mit Hilfe der sogenannten Isotopenmethode.

Interessant finde ich auch die Hinweise der Sendung ZDFZoom, die 2015 ausgestrahlt wurde und die Möbel von Ikea, Höffner und Co. unter die Lupe nimmt. Reinschauen lohnt sich! Hier geht´s zum Video.

Im Hinblick der teilweise verheerenden Waldwirtschaft, die massenhaft wertvolle Wälder zunichte macht, wird die nachhaltige Alternative der Bauholz-Möbel noch spannender! Ich will mich dieses Jahr mit dem Bau von Outdoor-Loungemöbeln aus Paletten widmen, was ebenfalls eine super Variante ist, um Recycling zu betreiben : )

Ich wünsche euch viel Spaß beim Auswählen neuer Gartenmöbel und hoffe ihr findet es Passendes für euren Bedarf.

Quelle Bilder v.o.n.u.: cocoparisienne, antmoreton, hrohmann unter www.pixabay.com

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  • Fine

    22.03.2017, 13:54 Uhr

    Sehr interessanter Artikel. Ich finde Holzmöbel im Garten persönlich immer viel schöner als Plastikmöbel. Allerdings muss hierbei dann auch auf eine richtige Holzlasur geachtet werden. Man will seine Möbel ja nicht jedes Jahr wieder neu kaufen.

  • Gaby

    22.03.2017, 15:03 Uhr

    Hallo Fine,
    vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, dass dir der Artikel gefällt.
    Und das mit der Holzlasur ist natürlich richtig ; ) Ohne regelmäßige Pflege mit guten Artikeln geht es bei Holzmöbeln leider nicht.
    Liebe Grüße Gaby

  • Mia

    28.05.2018, 05:58 Uhr

    Danke für die guten Tipps zum Gartenmöbel Set. Bekannte hatten auf einheimische Hölzer gesetzt, die unter Druck so geölt werden, dass sie Tropenhölzern in der Wetterbeständigkeit gleich kommen. Dadurch wollen sie sich nicht mitverantwortlich für die Abholzung von Tropenhölzern machen.

  • Lara

    28.08.2018, 05:34 Uhr

    Danke für die guten Tipps über Gartenmöbel. Bekannte hatten sich für Stühle aus geöltem Holz entscheiden. Dass man mittlerweile kein Tropenholz mehr braucht um lange Freude an den Garten möbeln zu haben ist schon praktisch.