Gartentisch Restaurierung Teil 1: die Aufbereitung
Vor einigen Wochen kam ich zu einem alten Gartentisch, der auf dem Sperrmüll landen sollte. Da mir das gute Stück sofort gefiel und ich mir vorstellen konnte etwas draus zu machen, entschied ich mich für eine Restaurierung.
Ich denke, dass euch meine Erfahrungen mit diesem Tisch vielleicht weiterhelfen können und euch dazu animieren so was mal selbst auszuprobieren. Ich habe diesen alten Gartentisch nach einer gründlichen Vorbereitung wieder in weiß gestrichen. Nicht nur weil weiße Möbel total im Trend liegen, sondern weil ich finde, dass Weiß eine neutrale und immer schöne Farbe ist. Sie passt überall hin und wirkt nie aufdringlich.
Schritt für Schritt werde ich euch erläutern, wie ich vorgegangen bin. Im ersten Teil der Restaurierungs-Arbeit zeige ich euch, wie ihr ein Möbelstück für den späteren Neuanstrich richtig vorbereitet.
Das nötige Material
Da ich keine Lust und Zeit hatte den ganzen Tisch von Hand abzuschleifen, habe ich mir bei meinen Vater zwei Schleifmaschinen ausgeliehen. Zum Glück hat der eine perfekt ausgestattete Werkstatt zu Hause ; ) Wenn ihr keine Schleifmaschinen habt, fragt mal bei Familie, Bekannten und Freunden nach. Vielleicht hat ja jemand eine und ist so lieb sie euch auszuleihen. Wenn nicht, dann könnt ihr euch in vielen Baumärkten solche Maschinen ausleihen. Da müsstet ihr dann einfach nachfragen.
Achtet dabei auf Qualität. Ansonsten ärgert ihr euch nur mit den Maschinen herum. Ich habe hier mit zwei guten Markenprodukten gearbeitet. Die Maschinen haben mir gute Dienste geleistet ; ) sonst wäre ich wahrscheinlich heute noch am Schleifen!
Schleifpapier für die Feinheiten
Mit den Schleifmaschinen kommt ihr nicht in jede kleine Ecke. Deshalb braucht ihr trotzdem noch normales Schleifpapier, womit ihr mit der Hand nacharbeiten könnt. Hier habe ich zum Beispiel noch so eine Halterung, wo man das Schleifpapier drüber spannen kann. Fragt mich aber bitte nicht, wie das Ding heißt ; ) Das Teil liegt super in der Hand.
Drahtbürsten
Bei einem alten Möbelstück wo der Lack schon ziemlich mitgenommen ist, hilft auch eine grobe Drahtbürste, um den alten Lack in Rillen und Ecken zu entfernen. Auch abgesplitterte Holzstückchen bekommt man damit super weg.
Schritt 1 – Schrauben nachziehen
Hätte ich bei dem alten Gartentisch vor den Schleifarbeiten die Schrauben nicht nachgezogen, wäre mir das Möbelstück wohl zusammengebrochen. Denn der Tisch war ziemlich in die Jahre gekommen und einen Schraubenzieher hatte der garantiert noch nie gesehen! Die Schrauben waren dermaßen locker, dass der Tisch gewackelt hat, wie ein Kuhschwanz ; ) Das die vorherigen Besitzer entschieden haben, dass das Teil auf den Sperrmüll soll, wunderte mich nicht. So hätte man daran keinesfalls sicher essen können.
Aber ohne Ausgaben, nur mit etwas Muskelkraft, einem Schraubenzieher und Schraubenschlüssel war der Tisch wieder total stabil! Wie neu eigentlich. Wäre da nicht der Lack gewesen! Denn der alte Anstrich war extrem in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Witterung ist eben brutal.
Schritt 2 – große Flächen schleifen
Nachdem alle Schrauben nachgezogen waren, begann ich mit der eigentlichen Schleifarbeit. Die großen Flächen habe ich mit der großen Maschine bearbeitet. Sie war leistungsfähiger und hatte ein größeres Schleifblatt. Die Tischplatte habe ich gründlich geschliffen bis keine losen Lackstellen mehr zu sehen waren. Wichtig ist, dass ihr die Schleifmaschinen nicht auf die zu schleifende Stelle aufdrückt. Dass bringt rein gar nichts, außer dass ihr vielleicht die Maschine kaputt macht.
Bei den folgenden beiden Bildern seht ihr einen schönen vorher – nachher Vergleich. Das obere Bild ist logischerweise die noch unbehandelte Tischplatte. Auf dem unteren Bild seht ihr sehr gut, dass gerade an den Kanten der einzelnen Holzlatten die gesamte Lack runterkam. Diese Stellen sind besonders anfällig. Auch die Aststellen im Holz sind meistens die Stellen, an denen der Lack absplittert. Die Feuchtigkeit gelangt eben überall rein.
Der gesamte Lack des Tisches muss aber nicht ab. Das wäre unnötige Arbeit! Das heißt aber nicht, dass nicht alle Stellen abgeschliffen werden müssen. Jede Ecke und jede Fläche des Tisches muss geschliffen werden. Dabei lösen sich dann alle lockeren Stellen des Lacks und des Holzes. Das Ergebnis muss eine gleichmäßige glatte Oberfläche sein. Wenn dabei der festsitzende Lack an einigen Stellen dran bleibt, macht das nichts. Denn wenn der die Schleifmaschine überlebt, ist er fest genug und kann am Holz bleiben.
Schritt 3 – kleinere Flächen schleifen
Die kleineren und schlecht zu erreichenden Stellen habe ich mit der kleinen Maschine bearbeitet. Die Dreiecksform beim Schleifblatt kann ich euch übrigens nur empfehlen! Damit kommt ihr total gut in Ecken und an Kanten dran. Die Maschine mit dem runden Blatt hätte hier an den Seiten des Tisches nur Nachteile.
Schritt 4 – die Feinheiten
In die engen Rillen kam ich mit den Maschinen natürlich nicht. Dafür nutzte ich die Drahtbürste. Dabei darf man ruhig etwas kräftiger drücken. Die Drahtbürste löst grobe Verschmutzungen und Lack- und Holzsplitter. Mit dem Schleifpapier könnt ihr die Feinheiten an Ecken und Kanten nacharbeiten, damit eine glatte Oberfläche entsteht.
Schritt 5 – die Unterseite nicht vergessen!
Auch die Unterseite des Tisches war natürlich fällig. Schließlich will ich kein Möbelstück das oben Hui und unten Pfui ist ; )
Erst mal bin ich mit einem Besen drüber, damit der feine Staub vom Schleifen der oberen Tischplatte und der Staub der vergangenen Jahre wegkommt. Die Schleifmaschine soll ja nicht überfordert werden ; )
Schritt 6 – die Füße
Da die Ecken an den Füßen besonders in Anspruch genommen werden, dürfen die nicht vergessen werden. Damit der neue Anstrich auf Dauer hält, müssen auch hier Verschmutzungen und alle losen Lack- und Holzteile gründlich entfernt werden. Hier ein Vorher-Nachher-Bild zum Vergleich.
Am Schluss bin ich mit der Handfläche vorsichtig über die Flächen gestrichen. Denn mit der Hand fühlt man Unebenheiten am besten. Aber zieht euch keine Holzsplitter zu! Deshalb schön vorsichtig : ) Falls noch Unebenheiten zu spüren waren, habe ich diese mit dem Schleifpapier von Hand bearbeitet.
Die Schleifarbeit ist nicht ohne. Der Zeitaufwand sollte nicht unterschätzt werden. Diese Arbeit muss gründlich gemacht werden. Ansonsten hält der spätere Lack nicht und die ganze Arbeit war umsonst. Deshalb lässt man sich hier lieber etwas mehr Zeit und macht es dafür aber umso besser.
Im zweiten Teil meiner Gartentisch Restaurierung werde ich euch zeigen, wie der Tisch mit Haftgrund für den eigentlichen Decklack vorbereitet und versiegelt wird. Nachdem ich euch im dritten Teil zeige, wie ich den Decklack aufgetragen habe, wird das alte Möbelstück in neuem Glanz erstrahlen : )
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